Chronik-Notizen aus 2020 - Januar bis Juni

Januar 2020

• Zum ersten Mal lud ein Bürgermeister der Stadt Einwohner und Gäste der Region zum Neujahrsempfang unter freiem Himmel. Henryk Pilz wollte damit eine Möglichkeit schaffen, mit den Bürgern auf dem Kirchvorplatz ungezwungen ins Gespräch zu kommen. Gut 200 Leute nutzten das Angebot.
• In den vergangenen Jahren hat allgemein die Wohnungslosigkeit beträchtlich zugenommen. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Gefas in Erkner in Bezug auf die Unterbringung von Obdachlosen wird dabei von beiden Seiten als gut eingeschätzt. Beklagt wird jedoch das Fehlen eines Mitarbeiters für Aufgaben der sozialpädagogischen Begleitung. Diese Stelle muss erst vom Kreis genehmigt werden.
• Eine Ausstellung mit Sandmännchenpuppen ist in der Scheune des Heimatmuseums am Sonnenluch seit Mitte des Monats zu sehen und interessierten Besuchern bis Ende Februar zugängig. Die Kuratorin Heidrun Wilkening, Fernsehwissenschaftlerin, wählte aus ca. 250 Exemplaren des Sammlers Gerhard Wilski aus, der selbst bis 1953 in Erkner lebte. Die Ausstellung entstand aus Anlass des 60. Geburtstags der Fernsehfigur.
• Der Verein Kunstfreunde e.V. begrüßte zu Beginn des neuen Jahres georgische Künstler aus Kutaissi. Vier bildende Künstler aus dem Land des Goldenen Vlieses stellten eine kleine Auswahl ihrer Werke im Rathaus aus.
• Das Carl-Bechstein-Gymnasium, das Gerhart-Hauptmann-Forum und das Gerhart-Hauptmann-Museum unterzeichneten einen Kooperationsvertrag.
• In diesem Kalenderjahr kann der Fußballverein Erkner auf ein 100-jähriges Bestehen zurückblicken. Eine der aus diesem Anlass organisierten Veranstaltungen war das von Tom Schitzky organisierte Hallenturnier der D-Junioren des Jahrgangs 2008 mit zwölf teilnehmenden Mannschaften.
• Im Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) ist eine Ausstellung über Leben und Wirken des Architekten und Stadtplaners Egon Hartmann zu sehen. Er war eine Schlüsselfigur bei der Gestaltung der Stalinallee in Berlin und des ersten DDR-Hochhauses.
• Eine Querstraße der Stadt im Industriegebiet an der Berliner Straße erhielt den Namen Dr. Hans Lebachs. Er lebte 1881 bis 1961 und entstammte einer jüdischen Familie. Lebach trat in die Erkneraner Bakelite GmbH ein, gründete Tochterfirmen und 1922 die Säureschutz GmbH in Berlin-Altglienicke.
• Der Mutter-Wolffen-Nachmittag im Januar war wieder der ersten urkundlichen Erwähnung Erkners gewidmet. „Berlin bei Erkner – 100 Jahre Groß Berlin“ war das Thema eines interessanten Vortrags, gehalten von Andreas Stoye-Balk.

 

Februar 2020

• Wenn das Tesla-Werk für den Bau von E-Autos in Grünheide ab 2021 arbeiten wird, bedeutet das auch für Erkner zunehmende Verkehrsströme. Für ihre Bewältigung gibt es bereits jetzt Ideen. Darüber ließ sich das Mitglied des Europaparlaments Ska Keller informieren. Sie war von ihrer Parteikollegin Erdmute Scheufele zu einer Besichtigung vor Ort eingeladen worden.
• Der Bau der Giga-Factory in Freienbrink erweckt nicht nur Zustimmung. Es gibt auch Demonstrationen dagegen.
• Die Chemie-Freunde Erkner luden zum 15. Baekelandtag. Er stand unter dem Motto „111 Jahre Kunststoffe aus Erkner“. Zu seiner Vorbereitung gehörte auch die Namensgebung der Dr.-Hans-Lebach-Straße.
• Sechs Schüler der Klasse 6L des Carl-Bechstein-Gymnasiums nahmen am Ostbrandenburger Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ in Wildau teil.
• Fünf Schüler des Erkneraner Gymnasiums gründeten ein eigenes Unternehmen. Das Logo ist ein blauer Kreis mit einem weißen „Take-up“ mittendrin. Ihre Produkte sollen zertifiziert und nachhaltig sein und mit ihren Aufdrucken Werbung machen, Identität stiften und ein Zugehörigkeitsgefühl schaffen.
• Der Heimatverein lud zum Mutter-Wolffen-Nachmittag. Die Vereinsmitglieder Sara Lehnert und Katrin Braune stellten die Novelle „Fasching“ von Gerhart Hauptmann vor.
• Gegen den favorisierten Plan zur Umgestaltung des Kirchvorplatzes in der Friedrichstraße gab es vehemente Proteste. Die Erkneraner Bevölkerung sah sich im Entscheidungsprozess zu wenig berücksichtigt und forderte, die Kirchentreppe nicht abzureißen. Bei der Anhörung von Vertretern der evangelischen Kirchengemeinde, des Heimatvereins, des örtlichen Mittelstandsvereins, der Wohnungsgesellschaft und Vertretern der Stadtverordnetenversammlung wurde letztendlich ein Kompromiss gefunden.
• Im Sportzentrum am Dämeritzsee will der Sportwissenschaftler und Fußballtrainer Pierre Walda im kommenden Monat ein Gesundheitszentrum mit dem Namen „Centre de Santé“ eröffnen.
• Der Woltersdorfer Metallbau-Unternehmer Oliver Ahrens hat dem Jugendklub Erkner Betonfaserplatten spendiert. Sie sollen Möglichkeiten schaffen, Ideen für legales Graffiti umzusetzen.

 

März 2020

• Die Morus-Oberschule Erkner veranstaltete eine Berufswahlmesse. 38 Firmen und Behörden stellten sich vor.
• Im Heimatmuseum am Sonnenluch schloss die Sandmännchenausstellung. Sie zog rund 700 Besucher an.
• Anlässlich der 30. Brandenburgischen Frauenwoche zeigte das Rathaus die Ausstellung „Femmetastic“. 19 Freizeitkünstlerinnen der Region stellten ihre Kreationen aus.
• Beim DRK-Großelterndienst sind rund 30 ehrenamtliche Betreuer und Begleiter aktiv.
• Binnen weniger Tage wurde in Erkner zum dritten Mal ein Raubüberfall verübt. Betroffen waren ein Supermarkt und zwei Tankstellen.
• Die Autofirma Mettchen übergab der Gefas-Tafel ein neues Kühlfahrzeug. Die Sparkasse Oder-Spree half mit einem Scheck über 5000 Euro.
• Dem Anglerverein Neuseeland-Erkner wurden aus dem Notfalltopf für Vereine 1000 Euro bewilligt.
• Am 8. März 1944 wurde die Stadt Ziel eines Bombenangriffs der amerikanischen Alliierten. Vertreter der Stadt, der Vereine und der Kirchen sowie der Bürgerschaft gedachten der vielen Toten auf dem Friedhof und an der Erinnerungsstätte Hohenbinder Weg/Neu-Zittauer Straße.
• In der Bahnhofsiedlung wurde eine Weltkriegsbombe entschärft. 335 Menschen mussten deshalb für mehrere Stunden ihre Häuser verlassen.
• Wegen der weltweiten Corona-Pandemie Covid-19 schlossen auch in Erkner ab Mitte des Monats Restaurants und Geschäfte. Offen blieben Supermärkte, Apotheken und Arztpraxen. Auch die Schulen schlossen. Für Bürger mit systemrelevanten Berufen wurden Notbetreuungen ihrer Kinder organisiert. Alle öffentlichen Veranstaltungen sind bis August verboten. Die Bürger wurden aufgefordert, wegen der hohen Infektionsgefahr zu Hause zu bleiben und sich nicht in Gruppen zu treffen.

 

April 2020

• Seit Mitte März bemüht sich die Regierung in Berlin, die Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus in der gesamten Bevölkerung der Republik zu minimieren. Die Bürger sind aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben, sich regelmäßig die Hände zu waschen, zu Mitmenschen ca. 1,5 m Abstand zu halten und einen Mund-Nase-Schutz zu tragen. Um vor allem ältere Bürger zu schützen, gibt es in Krankenhäusern und Seniorenheimen ein Besuchsverbot.
• Um der Tendenz der Vereinsamung der Bürger zu begegnen, wurde unter der Telefonnummer 03362-7919191 eine Hotline eingerichtet. 20 Ehrenamtler ließen sich schulen und stehen für kostenlose Gespräche namens „DRK-Freunde“ bereit.
• Wegen des grassierenden Coronavirus wurde das 28. Heimatfest, das Anfang Juni stattfinden sollte, abgesagt.
• Aufgrund der Covid-19-Pandemie sind bis zum 31. August Großveranstaltungen untersagt. Die Arbeit der Vereine liegt am Boden.
• Die Stadtbibliothek bietet einen an die Kontakteinschränkungen angepassten neuen Service an. Per Telefon bzw. E-Mail erstellte Bestellungen zur Ausleihe neuer Bücher werden von den Bibliotheksangestellten im Paket zusammengefasst und durch einen Fensterschalter im Beutel an Kunden herausgegeben.
• Bauarbeiten in Erkner starten: Der Bauhof soll umfangreich saniert werden. Dafür stehen 840 000 Euro zur Verfügung. Der Kirchvorplatz wird umgestaltet. Dafür sind ca. 800 000 Euro eingeplant. Der Betrag wird zu einem Drittel mit Mitteln des Landes Brandenburg und zu einem Drittel mit Mitteln des Bundes aus dem Programm „Aktive Orts- und Stadtteilzentren“ gefördert.

 

Mai 2020

• Zur Freude der Jugendlichen konnte Mitte des Monats der Jugendklub, das „Haus am See“, wieder öffnen. Es wird von Jugendlichen ab zwölf Jahren besucht und wurde schnell wieder in Besitz genommen. Bei verschärften Corona-Regeln verläuft der Kontakt der Pädagogen zu den Jugendlichen vor allem über das Internet.
• Die Schulen erarbeiteten ein Hygiene-Konzept. Gearbeitet wird bevorzugt mit Gruppen à neun oder zehn Schüler. Menschenversammlungen in Treppenhäusern werden durch Einbahnwege und zeitversetzte Anfangszeiten der Gruppen vermieden. Toiletten werden bewacht und nach Benutzung sofort gereinigt.
• Auch Frauen der Wohnungsgesellschaft Erkner nähen Mund-Nase-Schutzmasken. Sie sollen an die Mieter verschenkt werden.
• Die Erkneraner Jan Prinz und Winfried Stelzer begingen den 20. Jahrestag ihrer Radtour um die Welt. In 442 Tagen legten sie 21 477 km durch 33 Länder zurück.
• Nachdem Gottesdienste, Seelsorge-Besuche und Gesprächskreise auch in den Kirchen wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten, entwickelte die evangelische Kirchengemeinde Erkner – allen voran Pfarrer Carsten Schwarz – neue Möglichkeiten, die Liebe Gottes in die Welt zu senden. So gibt es Videogrüße auf Youtube, Predigten und Talks online, Flyer mit Gebete und anderes.
• Die Fassade des Imbiss‘ am Hohenbinder Weg brannte. Zwei Passanten hielten einen Mann fest und übergaben ihn der Polizei wegen Verdachts auf Brandstiftung.
• Das Kino Movieland in Erkner bietet mit Beginn seiner Schließzeit wegen Corona einen Lieferservice für Nachos, Popcorn, Lakritze, Apfelringe, Gummibärchen und Bier an.
• Ein schwerer Brand ereignete sich in der Werftstraße im Hause eines älteren Ehepaars. Der Dachstuhl des Wohnhauses und der Schlosserwerkstatt brannte völlig aus.

 

Juni 2020

• Seit Monatsbeginn ist die Stadtbibliothek wieder für ihre Leser geöffnet. Der Besuch ist auf 30 Minuten beschränkt. Die Ausleihe durch das Bibliotheksfenster wird dennoch vorerst beibehalten. Es gelten die Regeln zum Schutz gegen Corona.
• Nach drei Monaten öffnete auch Erkners Kino Movieland wieder. Bis sie auf ihren Plätzen sitzen, müssen die Besucher Masken tragen. Jede zweite Reihe bleibt frei. Personen, die nicht aus höchstens zwei Haushalten stammen, dürfen nicht nebeneinander sitzen. Zur Sicherheit werden Kontaktdaten erfasst. Diese werde nach 28 Tagen gelöscht.
• Im Rahmen der verfügbaren Kapazitäten dürfen alle Kinder im letzten Jahr vor der Einschulung und Hortkinder der ersten Klassenstufe für fünf bis sechs Stunden wieder die Kindereinrichtungen besuchen.
• Schüler der Morus-Oberschule nutzen während der Heimarbeit die digitale Plattform Schul-Cloud in ihrer Pilotphase. Sie wurde bereits Mitte März eingerichtet, weil sich die Schule schon weit vor Corona für dieses Projekt angemeldet hatte. Damit sind sie eine von 500 Brandenburger Schulen.
• Erkner unterzeichnete zusammen mit Nachbargemeinden eine „Gemeinsame Landesplanung“ mit einem Konzept zur strategischen Entwicklung des Umfelds des künftigen Tesla-Werkes in Freienbrink. Dadurch sollen Chancen für die Region genutzt und Belastungen, etwa durch wachsenden Verkehr, minimiert werden.
• Der Landtagsabgeordnete und Erkneraner Stadtverordnete Jörg Vogelsänger (SPD) brachte bei Brandenburgs Bauminister Guido Beermann (CDU) das Vorhaben „Sanierung Flakensteg“ in Erinnerung. Der Brief ist Teil der aktuellen Diskussion zur Tesla-Ansiedlung und schlägt die Nutzung des Zukunftsinvestitionsfonds vor.
• Aufgrund der Pandemie-Einschränkungen fiel das geplante Heimatfest aus, jedoch erschien die Postkarte zu dieser beliebten Veranstaltung. Sie zeigt Gerhard Ziebarth und Christa Kuhlwein-Eysser als den Archäologen Dr. Albert Kiekebusch und dessen Frau Lucie.
• Das Eltern-Kind-Zentrum Erkner hat nun seine Räume im neuen Kurt-Kattanek-Haus in der Seestraße. Das Haus verfügt auch über seniorengerechte Wohnungen.
• Umbauten des Kirchvorplatzes sind in vollem Gange und sollen Ende August beendet sein.
• Immer mittwochs wird durch die Initiatoren des Erkner-Triathlons ein Open-Water-Camp angeboten und gut besucht. Antje Franke, Vorsitzende des Fachbereichs Leistungssport beim Verband Deutscher Sporttaucher, gibt den Teilnehmern Hinweise zur Verbesserung ihrer Schwimmtechnik.